Filial- oder Direktbank?
Bei der Wahl eines günstigen und vorteilhaften Girokontos stellt sich für Verbraucher oftmals die Frage: Filialbank oder Direkt-Bank? Hierüber sollte man sich bereits Gedanken machen, bevor man sein Girokonto wechseln möchte. Filialbanken eignen sich grundsätzlich für diejenigen Personen, die auf persönlichen Kontakt zu einem Kundenberater bei der Bank vor Ort großen Wert legen. Hier sollte nach einer Bank gesucht werden, die in der näheren Umgebung auch entsprechende Filialen besitzt. Diesen Service bieten insbesondere alle Volksbanken und Sparkassen. Sie zeichnen sich insbesondere durch eine hohe Filialdichte aus. Gerade in ländlichen Gegenden sollte auf ein solches Netz geachtet werden. Der Nachteil liegt allerdings wieder in den relativ hohen Kontoführungsgebühren, die auf Grund des hohen Filialnetzes verlangt werden.
Kunden einer Direktbank verzichten in den meisten Fällen auf eine persönliche Beratung und tätigen ihre Kontoführung dafür kostengünstig über das Internet oder telefonisch. Die Einsparungen der Direktbanken an Personal- und Mietkosten geben diese als günstige Konditionen wieder an ihre Kunden weiter. Im Gegensatz zu größeren Filialbanken verzichten heutzutage die meisten Direktbanken auf Kontoführungsgebühren. Einige Institute geben sogar gebührenfreie Kreditkarten aus. Auch die Verarbeitung von Aufträgen geht bei den Direktbanken schneller von sich, da diese nicht über dien Schreibtisch eines Bankmitarbeiters laufen, sondern direkt vom Kunden online abgewickelt werden können. Auch für die kostenlose Bargeldversorgung ist gesorgt, da die meisten Direktbanken einer größeren Bankgesellschaft oder einem Bankenverband angehören. Daher steht auch den Direktbanken das gesamte Geldautomatennetz zur Verfügung, das ansonsten nur den Mutter-Banken zur Verfügung steht.
Bei der grundsätzlichen Frage, ob nun die Hausbank oder die Filialbank besser geeignet ist, muss zuerst über einen entsprechenden Internetvergleich geprüft werden, welche entscheidenden Dienstleistungen welches Finanzinstitut überhaupt bietet. Denn nur die persönlichen Präferenzen sollten bei der Wahl der betreffenden Bank entscheidend sein. Denn hinsichtlich der Produkte oder Dienstleistungen unterscheiden sich die meisten Banken mit Filialbetrieb nicht von den Angeboten der Direktbanken. Vielmehr liegen die teilweise wesentlichen Unterschiede für einen Wechsler in einzelnen Details. Wer zum Beispiel ein Augenmerk auf die Kostengesichtspunkte legt, ist hier bei einer Direktbank in jedem Falle besser aufgehoben. Bei den Filialbanken sind dagegen Sonderangebote bei Guthaben- oder Kreditzinsen eher selten, da zu viele der Ausgaben in Personal- und Filialkosten fließen.
Daher werden bei den meisten Filialbanken nur besonders „gute“ Kunden hochwertig beraten. Unter gut fallen all diejenigen Personen mit großem Vermögen. Diese wären wiederum bei Spezialbanken besser aufgehoben. Bei allen „kleineren“ Kunden fällt dagegen eine monatliche Kontoführungsgebühr an. Gleiches Bild zeichnet sich auch bei den Zinsen ab: Seriöse Zinsangebote für Geldanlagen sind eher selten (meist unsinnige Staffel- oder begrenzte Zinsen), dafür aber sind die Zinsen für Kredite besonders hoch. All diese wesentlichen Aspekte entfallen bei einer Direktbank. Sie fordern zwar einerseits die Mitwirkung ihrer Kunden an der gesamten Abwicklung von Geldanlagen und des Zahlungsverkehrs, andererseits geben sie die Einsparungen ihrer schlanken Unternehmensstruktur gerne als Angebote bei Krediten, Investments, Girokonten und Kreditkarten an ihre Kunden weiter. Filialbanken verfügen hingegen über ein Team von Spezialisten, die zum Beispiel bei der Finanzierung von Wohnungseigentum behilflich sein können. In Geldangelegenheiten sollten dagegen eher Honorarberater oder Vermögensberater in Anspruch genommen werden. Denn auch die Mitarbeiter der Banken sind nun einmal angehalten, ausschließlich Produkte zu verkaufen, die auch entsprechende Provisionen erwirtschaften.
Andererseits gehören Bankgeschäfte heutzutage schon zum normalen Alltagsleben, so dass auf eine Beratung vor Ort getrost verzichtet werden kann. Zwar bieten Direktbanken nur wenig Vor-Ort-Beratung, dennoch muss auch hier nicht gänzlich auf Finanzberatung verzichtet werden. Teilweise ist diese bei Direktbanken sogar noch umfassender als bei Filialbanken. Denn die umfassende Finanzberatung bei Direktbanken geschieht entweder sehr ausführlich über das Internet, das sich aus einer Vielzahl von Service- und Beratungsmodulen zusammensetzt. Zudem ergänzen die Direktbanken diesen Service durch telefonische Beratungshotlines, die meist auch noch 24 Stunden besetzt sin. Dies wiederum hat auch denjenigen Vorteil, dass ein Kontakt per Internet oder per Telefon weniger zeitaufwändig ausfällt als die Beratungsleistungen bei einer Filialbank. Die Devise heißt hier entsprechend: kurz und präzise als ausschweifend und ungenau.
Auch in punkto Bargeldversorgung gibt es heute so gut wie keine Unterschiede mehr zwischen Filial- und Direktbanken. Auch die Netze der Direktbanken sind heute flächendeckend gewährleistet. Hier bieten die Direktbanken nämlich große Automatennetze an, die sie in Zusammenarbeit mit anderen Banken unterhalten. Als Alternative kann zudem mit der Kreditkarte von Direktbanken heutzutage weltweit kostenlos Bargeld abgehoben werden. Dabei spielt es auch keine Rolle, an welchen Automaten sich die Kunden begeben. Bei den meisten Filialbanken wird hingegen für diesen Service eine Extra-Gebühr erhoben. Direktbanken punkten zudem in punkto Innovation, denn gerade der 24-Stunden-Zugang zu allen Transaktionen machen den Service deutlich überlegen. Dadurch zeichnen sich Direktbanken nicht nur in den Preisvorteilen, sondern in der Dienstleistungs- und Produktvielfalt und -qualität doch entscheidend gegenüber Filialbanken aus.