Ein niedriger Leitzins, der vielleicht noch über längere Zeit so bleiben könnte, verleitet immer mehr Sparer dazu, sich statt eines Tagesgeldkontos mit variabler Verzinsung ein Tagesgeld mit Garantieverzinsung zu suchen. In Zeiten sinkender Zinsen ist dies nur allzu verständlich, dass sich Sparer die guten Zinsen zumindest für eine gewisse Zeitlang sichern wollen. Doch lohnt sich die Zinsgarantie beim Tagesgeld überhaupt noch – oder zahlen Sparer nicht am Ende bei Tagesgeld mit einem garantierten Zinssatz drauf?
Nach Ablauf der Zinsgarantie kommt meist der Niedrigzins
Die Zinsen, die beim Tagesgeld garantiert sind, werden häufig auch als Lockzinsen bzw. Lockangebote bezeichnet. Das bedeutet: am Anfang erhalten Neukunden einen vergleichsweise oft guten Zinssatz, nach einigen Monaten, dies können vier, fünf oder sechs Monate sein, in Ausnahmefällen sogar 12 Monaten, kommt dann meist der regelrechte Absturz der Zinsen. So sind die Zinsen für Tagesgeld-Neukunden bei solchen Angeboten zwar mitunter oft verlockend, aber die Rechnung sollte immer über das ganze Jahr erfolgen und nicht nur über die Zeit, in der hohe Zinsen für das Tagesgeldkonto gezahlt werden. Denn nur wenn der Neukundenzinssatz UND der Bestandskundenzinssatz zusammengenommen wird und daraus dann der Zinssatz berechnet wird, der sich über das ganze (erste) Jahr gesehen für das Tagesgeld ergibt, kann letztlich gesagt werden, wie gut oder schlecht das jeweilige Tagesgeldkonto ist.
Variabler Zinssatz statt Zinsgarantie
In den Zeiten steigender Sparzinsen sind Tagesgeldkonten mit variabler Verzinsung einer Garantieverzinsung vorzuziehen. Der Sparer hat sonst das Problem, dass er auf seinem alten, garantierten Zinssatz sitzenbleibt mit seinen Ersparnissen, während bei den Tagesgeldern mit variablem Zinssatz die Zinsen zeitnah steigen können.
Dies kann auch in Zeiten sinkender Zinsen gelten, beispielsweise dann, wenn sich der Bestandskunden-Zinssatz massiv von dem Zinssatz unterscheidet, den Neukunden mit einer mehrmonatigen Zinsgarantie für ihr Tagesgeldkonto erhalten. Als Beispiel hierfür können wir unter anderem die ING-DiBa nennen, die derzeit mit einem Zinssatz von 1,50 Prozent p.a. für ihr Tagesgeld Extra-Konto wirbt. Damit hat die Direktbank zwar den ersten Platz im aktuellen Tagesgeld Ranking (und natürlich entsprechend verlinken) inne – aber nach den vier Monaten Zinsgarantie stürzt der Zinssatz dann von 1,50 Prozent p.a. auf nur noch 1,00 Prozent p.a. ab. Nimmt man dann den Zinssatz auf das ganze Jahr genommen, kommt unter dem Strich plötzlich eine Verzinsung von nur noch 1,17 Prozent p.a. heraus, was nicht gerade ein wirklich verlockendes Angebot darstellt.
Noch aber können Banken mit ihrer Zinsgarantie werben und dem damit verbundenen Neukunden-Zinssatz, der nach einigen Monaten ausläuft. Dies dürfte sich erst ändern, wenn die Produktinformationsblätter auch für Zinsanlagen zur Pflicht werden.
# | Tagesgeld - Anbieter | Zins | Zins gilt für* | Details | Antrag | |
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1. | Consorsbank Tagesgeld | 3,50% | Neukunden | Details | Antrag | |
2. | ING Extra-Konto | 3,50% | Neukunden | Details | Antrag | |
3. | IKB Tagesgeld | 3,35% | Neu- und Bestandskunden | Details | Antrag | |
4. | Ford Money Tagesgeld | 3,30% | Neu- und Bestandskunden | Details | Antrag | |
5. | Volkswagen Bank Tagesgeld | 3,10% | Neukunden | Details | Antrag |