
Wie viele Banken bietet auch die Commerzbank ein „kostenloses“ Konto an. Um tatsächlich keine Gebühr zu bezahlen, müssen Kunden in der Regel einen Mindestgeldeingang erfüllen. Ab 01. Mai wird dieses Kontomodell bei Commerzbank jedoch gar nicht mehr angeboten.
Kostenlose Konten sind vom Aussterben bedroht
Heutzutage gibt es leider kaum noch wirklich kostenlose Konten für Verbraucher bei den Filialbanken, fast immer werden diese an Bedingungen geknüpft. Ein Mindestgehaltseingang ist ein Übel, das Privatleute bei ihren Konten mittlerweile in Kauf nehmen müssen. Bei der Commerzbank ist mit dieser Lösung fürs Erste Schluss. Aber zuerst die gute Nachricht: Laut Preisverzeichnis sind nur Neueröffnungen betroffen. Bei einem Mindesteingang von über 700 Euro im Monat entfällt die Kontogrundgebühr, ansonsten fallen 4,90 Euro an.
Übersicht der Änderungen
Aktuell ist bis zum 30. April die Eröffnung eines Girokontos mit Mindestgeldeingang bei der Commerzbank noch möglich, allerdings bezahlen neue Kunden ohne genügenden Überweisungszugang 9,90 Euro monatliche Gebühr. Für diesen Preis bieten andere Banken vollwertige Premiumgirokonten an und interessierte sollten sich daher überlegen, ob ein anderes kostenloses Konto mit Mindestgehaltseingang besser passen könnte.
Gebührenstruktur bis 16.02. | Gebühren von 17.02. bis 30.04. | Gebühren ab 01.05. | |
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monatl. Grundpreis | 4,90 Euro | 9,90 Euro | 4,90 Euro |
Bedingung für kostenl. Kontoführung | Mindesteingang 700 Euro | Mindesteingang 700 Euro | Vermögenswerte über 50.000 Euro |
Ab 01. Mai verschwindet die verteuerte Variante ganz. Für das einfache Girokonto der Commerzbank bezahlen Neukunden nun regulär 4,90 Euro pro Monat – es sei denn, sie besitzen Vermögenswerte über 50.000 Euro im Kalendermonat bei der Commerzbank. Diese Vermögenswerte können sich aus Kontoguthaben auf dem Girokonto, aber auch Tagesgeld-, Festgeld- oder Sparkonto zusammensetzen. Hinzu kommt auch Vermögen, welches in einem Depot lagert. Wichtig dabei: Nur das Vermögen einer Kundennummer wird berücksichtigt.
Privatvermögen der Deutschen
Die Bündelung von 50.000 Euro Vermögenswerte in einer Bank stellt eine erheblich größere Hürde für Kunden dar. Die Studie zur wirtschaftlichen Lage privater Haushalte der Bundesbank, auch als Vermögensbefragung bekannt, ergab in der Umfragerunde 2021, dass deutsche Haushalte im Durchschnitt über ein Finanzvermögen von 77.900 Euro verfügten. Dieser Wert wird jedoch von durch die Höchstsummen verzehrt. Aussagekräftiger ist der Median des Finanzvermögens, der sich auf 25.900 Euro beläuft. 50 % der Haushalte können demzufolge höchstens die Hälfte dieser Summe aufbringen. Die Commerzbank selbst trifft keine Angaben zur Anzahl ihrer Privatkunden, betreut aber laut eigener Aussage ein Vermögen von mehr als 400 Mrd. Euro für Privat- und Unternehmerkunden.
Quellen: