Die ING dreht an der Gebührenschraube

Der Schraubendreher, mit dem die ING zum 1. Dezember die Gebühren für das Girokonto und die Girocard neu justiert, ist zwar eher klein und fein. Gleichwohl gilt die Devise „klein, aber oho“. Denn gerade hinsichtlich der Kostenstrukturen und der Reaktion auf die Zinsentwicklung agiert die ING Bank-Experten zufolge als Trendsetter. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass über kurz oder lang weitere Banken folgen und die Gebühren anheben.

Neujustierung an mehreren Stellen

Bei der ING erfolgt die Neujustierung gleich an mehreren Stellen. Der größte Schritt dürfte der höhere Mindestgeldeingang sein. Bislang reichten 700 Euro monatlich, um keine Kontoführungsgebühren bezahlen zu müssen. Ab Dezember liegt diese Grenze bei 1.000 Euro. Anderenfalls berechnet die ING Monat für Monat 4,90 Euro. Es sei denn, man ist noch keine 28 Jahre alt. Dann entfällt die Gebühr für die Kontoführung generell.

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Girocard wird teurer

Punkt zwei auf der Liste, die von der ING abgearbeitet wird: die Girocard. Sie wird gerne als Auslaufmodell bezeichnet, von vielen Kunden aber sehr gerne genutzt. Umso ärgerlicher ist die künftig um knapp 50 Prozent höhere Kartengebühr. Statt 0,99 Euro pro Monat kostet die Girocard dann 1,49 Euro. Macht aufs Jahr gerechnet 6,00 Euro mehr.

Höheres Auslandseinsatzentgelt

Teurer wird auch die Nutzung der Girocard in Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums, die nicht den Euro haben. Das Auslandseinsatzentgelt für das Bezahlen in einer Fremdwährung steigt von 1,99 auf 2,20 Prozent. Die Mindestgebühr von einem Euro bleibt unverändert. Bei Zahlungen mit der Visa Kreditkarte wird das Auslandseinsatzentgelt ebenfalls auf 2,20 Prozent angehoben (vorher 1,99 Prozent). Damit nicht genug, sind auch Bareinzahlungen an Automaten der ING nicht länger kostenfrei, sondern werden mit 1,0 Prozent des jeweiligen Betrags (mindestens 2,50 Euro, maximal 7,50 Euro) berechnet.

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Anpassung in homöopathischen Dosen

Näher betrachtet, handelt es sich um Anpassungen in weitgehend homöopathischen Dosen. Damit gewährleistet die ING schon aus eigenem Interesse heraus, dass das Girokonto nicht spürbar an Attraktivität verliert. Letztlich bewahrheitet sich damit einmal mehr, dass Banken in Zeiten niedriger Leitzinsen über Gebühren oder das Provisionsgeschäft fehlende Einnahmen kompensieren. Ob die ING diesbezüglich auch jetzt wieder ein Trendsetter ist, wird sich zeigen. Noch halten andere Banken den Ball flach beziehungsweise die Gebühren auf gewohntem Niveau.

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