Nur Bares ist Wahres – Deutsche pflegen Bargeldkultur

Bargeld erfreut sich in Deutschland einer ungebrochenen Popularität. Dies wird vor allem im internationalen Vergleich deutlich. Deutschland unterscheidet sich offensichtlich von vielen anderen Ländern in der Intensität, wie Bargeld genutzt und eingesetzt wird.

Eine Studie der Deutschen Bundesbank analysierte international vergleichbare Daten aus Zahlungstagebüchern von 2009 (Kanada) bis 2012 (USA). 18.500 Verbraucher aus Deutschland, Australien, Frankreich, Kanada, den Niederlanden, USA und Österreich führten schriftlich Buch über Ihre Entrichtungen und notierten ihre Ausgaben und das Zahlungsmittel der Wahl. Untersucht wurden soziodemographische und strukturelle Unterschiede, das Verhalten des Handels, gesellschaftliche Konventionen und kulturspezifische Differenzen sowie der Einsatz von Bonussystemen bei Kartennutzung als Steuerungsinstrument.

Die Probanden erfassten ihr Zahlverhalten über einen Zeitraum von mindestens einem Tag bis maximal einer Woche. Das Ergebnis der Analyse: Länderübergreifend ist Bargeld nach wie vor äußerst beliebt, der Bargeldanteil der analysierten Ausgaben liegt bei über 50 Prozent – mit Ausnahme der Vereinigten Staaten.

In den meisten Ländern geht Bargeld vor allem bei Summen unter 10 Euro beziehungsweise Dollar über die Ladentheke. In Deutschland hingegen werden fast 40 Prozent der Transaktionen mit einem Gegenwert von über 40 US-Dollar cash beglichen. In den USA liegt der vergleichbare Anteil unter 20 Prozent. Warum den Deutschen IHR Bargeld so sehr ans Herz gewachsen ist, konnte die Studie indessen nicht klären.