Anfang September hat das »Deutsche Institut für Service-Qualität« einen Girokontentest von 26 bedeutenden Filialbanken veröffentlicht. Höchstes Augenmerk wurde auf die einzelnen Konditionen der Girokonten gelegt, welche im Zusammenhang dreierlei Kundenszenarien getestet wurden. Dabei wurden Situationen inszeniert, in denen die
- Filialnutzung,
- Filial- und Onlinenutzung und
- Onlinenutzung
genutzt werden musste.
In einem weiteren Schritt wurden die Filial- und Zusatzservices mit Hinblick auf den Sicherheitsaspekt im Internet bzw. während des Onlinebanking analysiert. »Die Daten wurden über offizielle Unternehmensanfragen ermittelt (Stand: 1. Juli 2015).« (Deutsches Institut für Service-Qualität)
Ergebnisse des Girokontentest von Filialbanken
Vor allem für die ältere Generation, die seit Jahr und Tag nichts anderes kennt als ihre Filialbank aufzusuchen, wenn sie eine Überweisung tätigen, ein Finanzprodukt beantragen möchten etc. Für diese Kunden ist es entscheidend, dass eine Filialbank ihnen einen guten Service bietet und dass sie sich als Kunden angenommen und verstanden fühlen. Nicht umsonst suchen diese Kunden eine Filialbank auf und haben bei dieser ein Girokonto. Man verlässt sich auf den Mitarbeiterservice.
Filialnutzung
Im Test des Deutschen Institutes für Qualitäts-Service ergaben sich auf den vorderen Siegertreppchen in der Testung „Filialnutzung“ folgende Platzierungen:
- Die Sparkasse Mainfranken Würzburg belegte hier mit 72,4 Punkten von insgesamt 100 zu erreichenden Punkten den ersten Platz,
- gefolgt von der BBBank mit 71,7 Punkten und
- auf dem dritten Platz die Sparda Bank West mit 69,7. Dabei erzielten alle drei Finanzinstitute ein sehr gutes Ergebnis.
Filial- und Onlinenutzung
Bei der Filial- und Onlinenutzung teilen sich die Sieger die ersten drei Plätze wie folgt:
- die BBBank mit 72,3 Punkten von 100 zu erreichenden
- die Sparda Bank West mit 70,2 Punkten und
- die Sparkasse Mainfranken Würzburg mit 70,2 Punkten.
Generell stellte sich im Test heraus, dass die Filialbanken, die eine Filial- und Onlinenutzung kombinieren, die niedrigeren Gebühren erheben. Mehr als 120 Euro im Jahr kostete hier kein Girokonto. Reine Filialbanken verlangen je nach Bank sogar bis zu 155 Euro im Jahr. Direktbanken dagegen verzichten i. d. R. bereits auf Grundgebühren bzw. Kontoführungsgebühren. Dabei stellten die Tester allerdings auch fest, dass ein kostenloses Girokonto im Vergleich zu gebührenpflichtigen Konten weniger Serviceleistungen bieten. Eine Grundgebühr kann also durchaus gerechtfertigt sein.
Online-Nutzung
Die Ergebnisse der Konditionen »Onlinenutzung« flossen zu 80 Prozent und zu 20 Prozent der Filial- und Zusatzservice mit ein.
Bei der Online-Nutzung von Filialbanken breschte nun die Santander Bank auf den ersten Platz. Auch diese bietet mehrere Girokonten – gebührenfrei und kostenpflichtig. Entsprechend der Gebühren staffeln sich die Serviceleistungen. Die Platzierungen sahen in dieser Testung wie folgt aus:
- Santander Bank mit 80,8 Punkten von 100 zu erreichenden
- TARGOBANK mit 75,3 Punkten und die
- die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg mit 74,7 Punkten.
Alle Testsieger, welche die ersten drei Plätze belegten haben ein »sehr gutes« Ergebnis, d. h. mit überdurchschnittlich guten Ergebnissen.
Tabellarische Darstellung der Ergebnisse
1. Platz | 2. Platz | 3. Platz | |
---|---|---|---|
Filialnutzung | Sparkasse Mainfranken Würzburg | BBBank | Sparda Bank West |
Filial- und Online-Nutzung | BBBank | Sparda-Bank West | Sparkasse Mainfranken Würzburg |
Online-Nutzung | Santander Bank | TARGOBANK | Kreissparkasse München Stamberg Erbersberg |
Quelle: ntv-ratgeber
Achtung Dispozinsen!
Vor allem zeigte sich um Zusammenhang der Kontokonditionen, welche Beachtung Antragsteller bzw. Inhaber dem Dispozinssatz auf dem Girokonto nach wie vor schenken sollten. Bei Kontoüberziehungen werden Kunden zum Teil noch heftig zur Kasse gebeten. Die besten Banken wiesen einen Sollzins unter acht Prozent aus. Die Schere geht jedoch weit auseinander. Der höchste Dispo-Zins lag bei 16,75 Prozent. Im Vergleich zum geringsten mit 6,49 Prozent mehr als 10 Prozent. Das ist nicht unerheblich.
Guthabenverzinsung wird eine Seltenheit!
Nur zwei der getesteten 26 Konten wies einen Guthabenzins auf Guthaben auf dem Girokonto nach, der im Idealfall bei 0,25 Prozent lag (Santander Bank). Dies ist nicht wirklich eine Belohnung für einen Girokontenkunden aber heutzutage eben auch eine Seltenheit geworden.
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