Kauf von Bankprodukten – Wie wichtig sind mobile und soziale Kontaktpunkte?

Tablet und Smartphone auf Bankunterlagen
© Fotolia.com – bloomua

Der Online-Marktforscher YouGov hat eine Studie mit internationalem Vergleich zum Thema Internationales Potenzial für Mobile Banking und die Rolle mobiler und sozialer Kontaktpunkte beim Kauf von Bankprodukten erstellt. Für die Studie wurden Bürger in über vier Weltregionen und in mehr als zehn Ländern zu mehreren wichtigen Punkten des Mobile Banking befragt. Wichtig für den Finanzbereich waren dabei verschiedene Themen wie:

 

  1.  »Wie groß ist die Bereitschaft Daten im Rahmen von Finanzdienstleistungs-Apps weiterzugeben?«
  2. Welche Online-Services und Mobil-Services werden gewünscht?
  3. Welche digitalen Finanzprodukte sind bekannt und werden genutzt?
  4. Zu letzterem gehören unter anderem Mobile Money, Digital Wallet und Microlending.

Der internationale Vergleich zeigt: Bundesbürger sind zurückhaltend

28 Prozent der Smartphone- und Tablet-Nutzer in Deutschland verwenden Mobilgeräte oder soziale Netzwerke, um sich online vor dem Kauf eines Bankproduktes über den Anbieter oder Produkte zu informieren. 7 Prozent der Bundesbürger, die Smartphone oder Tablet nutzen, schreiben in Verbraucherforen oder sozialen Netzwerken über Bankprodukte, die sie aktuell gekauft haben. Insgesamt kommt die Studie von YouGov damit auf einen Anteil von 35 Prozent der Smartphone- und Tablet-Nutzer in Deutschland. Was im internationalen Vergleich weit abgeschlagen ist. Deutschland hinkt damit im Bereich der Nutzung mobiler und sozialer Kontaktpunkte beim Kauf von Bankprodukten deutlich hinterher.

Asiatische Länder liegen weit vorne

Bei der Nutzung von Smartphone und Tablets bei der Suche von Bankprodukten und dem Nutzen sozialer Kontaktpunkte liegt Deutschland weit hinter Asien zurück. Die Nutzungsquote von Mobilgeräten ist besonders hoch in Thailand mit 82 Prozent, in China mit 78 Prozent und Indonesien mit immerhin noch 73 Prozent. In all diesen Ländern ist die Nutzungsquote in diesem Bereich mehr als doppelt so hoch, als es bei den Bundesbürgern der Fall ist.

Nutzungsquote auch in anderen Weltregionen weitaus höher

In Nordafrika und im Nahen Osten mit je 64 Prozent, und in Australien mit 50 Prozent liegt die Nutzungsquote deutlich über jener in Deutschland.

Die westliche Welt hinkt hinterher

Doch nicht nur Deutschland tut sich schwer bei der Nutzung von Mobilgeräten wie dem Smartphone, um sich über Bankprodukte zu informieren und/oder diese zu kaufen. In einigen anderen Ländern der westlichen Welt liegt die Nutzungsquote sogar noch niedriger. Großbritannien liegt hier nur auf 28 Prozent, die USA mit nur einem Prozent mehr auf 29 Prozent, und Frankreich auf 31 Prozent.

Säulendiagramm zur Nutzung von Onlinebanking via Tablet oder Smartphone
© Franke Media, Quelle: YouGov

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Bundesbürger wollen bei Bankprodukten und Bankservices PC-Nutzer bleiben

Hand hält Kreditkarte während OnlineBanking am PC
© Fotolia.com – adam36

Deutschland will, den Ergebnissen der Studie nach, auch in Zukunft weiter hinterherhinken. 73 Prozent der befragten Bundesbürger wollen nach wie vor ihren heimischen Computer nutzen. Für das Durchführen von Überweisungen sowie anderer Bankservices und die Suche nach Bankprodukten sind für diese Smartphone und das Tablet tabu.

Nur fünf Prozent der Smartphone-Nutzer in Deutschland wollen ihr Mobilgerät für Überweisungen und andere Kontoabwicklungen nutzen. Die Bundesbürger sind hierbei erneut abgeschlagen, während asiatische Länder sich wiederum als führend präsentieren..Thailand hat hierbei in Zukunft mit 46 Prozent die Nase vorn. Gefolgt von China mit 35 Prozent und Indonesien mit 32 Prozent.

Der Weg in ein anderes Kundenverhalten – nur in Deutschland nicht?

Der Vorstand und Leiter der Finanzmarktforschung bei YouGov Deutschland, Oliver Gaedeke, über die Studienergebnisse:»Einmal mehr wird deutlich, dass die bisherigen Servicestrukturen, aber auch die unterschiedlichen Internet-Anbindungsangebote ganze Gesellschaften in ein anderes Kundenverhalten führen.«

Vor allem zeige der Ländervergleich, dass in Deutschland die persönliche Beratung auch weiter wichtig sein wird. So wird von einem Drittel der Bundesbürger, die Nutzer von Smartphones sind, der persönliche Bankberater als »[…] einer der  wichtigsten Informationspunkte zu Bankprodukten wie Geldanlage oder Kreditkarten genannt […]«, so YouGov. Der Durchschnitt der Nutzer all der Länder, welche in die Befragung einflossen, liegt hier mit 21 Prozent deutlich niedriger als in Deutschland.

Gaedeke weiter: »Durch MiFID 2 werden aber sicherlich noch einige deutsche Bankkunden ins Internet verdrängt. Dass jedoch ein Robo-Advice für Geldanlagen zum Beispiel über Mobilgeräte an Bedeutung gewinnt, ist für Deutschland eher unwahrscheinlich.«

Über die internationalen Bankenmarktstudie

Für die Role of Mobile and Social in the Path to Purchase for Financial Services wurden im Mai 2015 insgesamt 23.654 Smartphonenutzer und Tabletnutzer in 17 Ländern befragt. Die Befragten gehören zu einer der vier Weltregionen Asien-Pazifik, Nahost und Nordafrika, Europa und Nordamerika.

Hand bedient Tablet während OnlineBanking
© Fotolia.com – WavebreakMediaMicro

Die Ergebnisse der von YouGov Online und Mobile Panel durchgeführten Befragung sind repräsentativ. Von den 23.654 befragten Nutzern waren 52 Prozent männlich und 48 Prozent weiblich. Die Befragungen fanden nach Angaben der Online-Marktforscher YouGov jeweils in der lokalen Sprache statt.

Die Role of Mobile and Social in the Path to Purchase for Financial Services Studie von YouGov hat insgesamt rund 80 Seiten. Neben dem Nutzungs- und Kaufverhalten wurden bei der Studie auch Fragen gestellt zu »präferierten Sponsoring-Themen von Banken« und zur Beliebtheit von Kundenvorteilen, wie beispielsweise Rabatten oder Gutscheine.

Ein weiterer Inhalt der Studie: die Teilnehmer wurden zu ihrer Bereitschaft befragt

  • Daten im Rahmen von Finanzdienstleistungs-Apps weiterzugeben sowie
  • zur Bekanntheit und Nutzung von digitalen Finanzprodukten wie beispielsweise Digital Wallet, Mobile Money und Microlending.

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