Nach Leitzinssenkung folgen niedrigere Dispozinsen

Geringere Dispozinsen
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Vergangene Woche Donnerstag hatte sich der Rat der Europäischen Zentralbank für eine weitere Senkung des Leitzinssatzes entschieden. Vom bislang historischen Tief von 0,15 Prozent ging es nochmals um 10 Basispunkte nach unten, auf ein neues Rekordtief von 0,05 Prozent.

Auswirkungen des Leitzinses auf die Zinsen

In der Folge stand die Frage, wie sich die Leitzinssenkung auf die verschiedenen Bereiche auswirken würde. Wie sich die Zinsen für Tagesgelder und Festgeldkonten, die Zinsen für Ratenkredite und die Zinsen für Dispokredite nach der Senkung des Leitzinssatzes entwickeln würden. Inzwischen ist klar, sogar bei den Dispozinsen zeigt der niedrigere Leitzins Wirkung, zumindest bei einigen Banken.

Zinssenkungen bei mehreren Banken

Medienberichten nach wollen gleich mehrere Geldinstitute in Deutschland ihre Zinsen für Dispokredite senken. Dabei planen die Berliner Bank und die Deutsche Bank eine Zinssenkung um je 10 Basispunkte, die Zinssenkungen soll kommenden Montag erfolgen. Ebenfalls nach unten geht es  im Laufe dieses Monats mit den Dispozinsen bei der Norisbank und der Commerzbank.

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Während die Norisbank ebenfalls um 10 Basispunkte nach unten gehen will, will die Commerzbank ihren Dispozinssatz um 15 Basispunkte senken: Von noch 11,40 Prozent p.a. auf 11,25 Prozent p.a. Bei der Norisbank wird der Zinssatz für Dispokredite von 11,15 Prozent p.a. auf 11,05 Prozent p.a. sinken.Ebenfalls Zinssenkungen planen die Santander Consumer Bank und die Postbank.

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Entwicklung der Leitzinsen seit 1999

Welche Entwicklung die Leitzinsen für das Hauptrefinanzierungsgeschäft seit dem Jahr 1999 vollzogen haben, zeigt die folgende Statistik. Im Jahr 2000 lagen diese noch bei 4,75 Prozent. Das sieht heute im Jahr 2014 bereits ganz anders aus mit einem Zinssatz von 0.05 Prozent. Seit 2011 verzeichnen die Leitzinsen eine stetige Senkung.

Statistik: Entwicklung des Zinssatzes der Europäischen Zentralbank für das Hauptrefinanzierungsgeschäft in den Jahren 1999 bis 2014 | Statista
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Dispozinsen immer noch zu hoch

Dispozinsen gegen Leitzinsen
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Die genannten Zinssenkungen zeigen leider eines, so erfreulich sie auch sind: Die Zinsen für Dispokredite sind immer noch viel zu hoch. Je nach Bank liegen diese trotz des niedrigen Leitzinses oftmals im deutlichen zweistelligen Bereich. Die Überziehungszinsen sogar noch höher. Damit ist das Thema Dispozinsen immer noch ein brandheißes Eisen, in dem sich früher oder später etwas tun muss, um nicht weiter als Abzocke der Bankkunden zu dienen.

Verbraucherschutzminister Heiko Maas, dessen Anliegen derzeit unter anderem das Girokonto für Jedermann ist, will möglicherweise gar einen Deckel für die Dispozinsen schaffen. Ob dies umsetzbar ist, oder nur Gerede bleiben wird? Dies wird sich in den kommenden Monaten zeigen müssen.

Freier Wettbewerb für die Banken – Kontowechsel für die Kunden

In Deutschland herrscht ein großer Konkurrenzkampf unter den Banken. Immer mehr Direktbanken beleben den Markt, darunter sind nicht wenige, die im Bereich der Girokonten attraktive Angebote in ihrem Portfolio haben. Für die Verbraucher ist dies erfreulich. Sie können dank des freien Wettbewerb für die Banken, der hierzulande möglich ist, wählen, bei welcher Bank sie ein Girokonto eröffnen möchten.

Der Kontowechsel ist, zumindest bei normaler Bonität, ganz einfach für die Kunden. Das heißt, senkt die eigene bisherige Bank den Dispozinssatz immer noch nicht oder nicht deutlich genug, kann zu einer anderen Bank gewechselt werden, die bessere Konditionen für das Girokonto und den Dispokredit bietet. Je nach Bank gibt es dafür sogar das Angebot eines (meist kostenlosen) Girokonto-Wechselservices.

Höhe der Dispozinsen entscheidend für Kontowahl?

Die Frage ist natürlich, ob sich die Entscheidung für ein bestimmtes Girokonto allein auf die Höhe der Zinsen, die für den Dispokredit gezahlt werden müssen, stützen sollte. Daneben gibt es zahlreiche weitere wichtige Punkte, wie

  • die monatlichen oder vierteljährlichen Kontoführungsgebühren (Stichwort Gratiskonto!),
  • die Kosten für Kontoauszüge,
  • die Kosten für eine optionale oder um Girokonto dazugehörende Kreditkarte und
  • die von einigen Banken erhobenen Kosten für EC-Karten.

Nicht bei jeder Bank sind die Kosten für die genannten Punkte gleich hoch. Die Unterschiede gehen zum Teil sehr weit auseinander. Genau dies aber macht einen Kontenvergleich vor der Eröffnung eines Girokontos auch im Jahr 2014 immer noch sehr wichtig. Ohne einen Girokontovergleich nach dem erstbesten Konto zu greifen, zahlt sich im Laufe der Zeit oft alles andere als aus.

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