In den letzten Jahren ist das Geldabheben an Bankautomaten sicherer geworden, doch die Betrugszahlen im Bereich der Cyberkriminalität wachsen. Dies verunsichert die Bundesbürger zunehmend, wie auch eine aktuelle Umfrage des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov aufzeigt.
Jeder Zweite für Fingerabdruck-Scan
Mehr Sicherheit beim Geldabheben und beim Bezahlen mit Kreditkarte und EC-Karte, dies wünschen sich die Bundesbürger. Wie die repräsentative Befragung von YouGov ergab, ist in Deutschland jeder Zweite für einen Fingerabdruck-Scan, wenn es um das Geldabheben am Bankautomaten geht.
Noch höher liegt die Zahl der Bundesbürger, die eine Kombination aus PIN und Fingerabdruck wünschen. Mit 70 Prozent liegt diese Möglichkeit mit Abstand vorn und könnte damit zugleich ein Wink in Richtung Banken und Entwickler sein, wie das Geldabheben der Zukunft aufsehen könnte.
Festhalten an der reinen Geheimzahl
Trotz aller Verunsicherung wollen laut Umfrage immer noch 45 Prozent der Deutschen weiterhin an der Eingabe der Geheimzahl festhalten, als ausschließliche Identifikation am Bankautomaten. Dies zeigt, dass die Bundesbürger bei der Frage der Sicherheit beim Geldabheben nahezu zweigeteilter Meinung sind.
Um hier eine passende Lösung seitens der Banken zu finden, ist es wichtig: Beide Gruppen im Auge zu behalten und nicht nur eine Gruppe, beispielsweise durch das Einführen des Fingerabdruck-Scan als grundsätzliche Sicherheitsmaßnahme beim Geldabheben.
Surftipp: Girokonten und Konditionen im Vergleich
Natürlich ist es wichtig, dem Sicherheitsbedürfnis der Kunden Folge zu leisten und entsprechende Angebote zu unterbreiten. Nicht weniger wichtig ist es aber, die Kunden zu beachten, denen die Eingabe der PIN genügend sicher erscheint wie auch jene, die den Fingerabdruck-Scan aus Datenschutzgründen generell ablehnen.
Vier von zehn Deutschen für Fingerabdruck-Scan bei Kartenzahlungen
Während die Hälfte der Bundesbürger für einen Fingerabdruck-Scan beim Geldabheben am Bankautomaten sind, sind vier von zehn Deutschen für diese verstärkte Sicherheitsmaßnahme bei Kartenzahlungen. Gut die Hälfte der Befragten gaben an, eine Kombination aus Scan des Fingerabdrucks mit der PIN oder der Unterschrift zu bevorzugen.
Mit 41 Prozent ist die Zahl der Bundesbürger, welche ausschließlich die PIN zur Identifikation beim Bezahlen mit einer Kreditkarte oder EC-Karte im Handel wollen, leicht niedriger als bei der Frage, der ausschließlichen Nutzung der Geheimnummer am Bankautomaten.
Große Verunsicherung der Verbraucher in Deutschland
Der Leiter der Finanzdienstleistungsforschung bei YouGov, Oliver Gaedeke, fand klare Worte für das Ergebnis der Befragung. Gaedeke: „Themen wie das so genannte Skimming an Geldautomaten oder auch die zahlreichen Phishing-Attacken auf das Online-Banking haben die Verbraucher in der Vergangenheit ganz offensichtlich stark verunsichert“. Gaedeke richtet den Blick dabei auch auf die Banken: „Für Kreditinstitute bietet sich nun der ideale Zeitpunkt, Antworten auf die Fragen der Verbraucher zu liefern, um Kunden zu binden und neu zu gewinnen.“
Befragt für die repräsentative Umfrage wurden von YouGov insgesamt 1.053 Bundesbürger, im Zeitraum vom 4. bis zum 7. Juli 2014.