Die Zeitschrift „Finanztest“ hat für ihre neueste Ausgabe (Juni 2014) einen Girokonto Test durchgeführt und dabei zahlreiche Konten mit der Frage unter die Lupe genommen, welche der Girokonten wirklich kostenlos sind, oder bei welchen es das „Wenn und Aber“ unter anderem mit einem vorgegebenen Mindestgeldeingang oder monatlichen Geldeingang gibt.
Nicht jedes kostenlose Girokonto ist kostenlos!
Für den Girokonto Test 2014 hat Finanztest insgesamt 176 verschiedene Girokonten von 91 Banken unter die Lupe genommen, um herauszufinden, welche der Konten wirklich Gratiskonten sind, und welche nur unter Bedingungen kostenlos sind.
Dabei konnten unter den 176 getesteten Konten lediglich 30 Girokonten ausgemacht werden, die ohne Wenn und Aber und damit ohne Bedingungen kostenlos sind – was einem Anteil von gerade mal 17 Prozent der getesteten Girokonten entspricht.
Weitere kostenlose Girokonten im Vergleich
Dies zeigt, dass es zwar viele vermeintlich kostenlose Girokonten gibt, die aber dann, wenn man sie genauer betrachtet, dann eben doch nicht bedingungslos kostenlos sind, sondern nur dann, wenn der Kontoinhaber bestimmte Bedingungen erfüllt.
Was macht ein Gratiskonto aus?
Kein Mindestgeldeingang
Wenn ein Girokonto wirklich kostenlos sein soll, kann die Bank dies nicht davon abhängig machen, ob monatlich Geld auf dem Konto eingeht, oder gar davon, wie viel Geld monatlich mindestens auf dem Girokonto eingeht.
Natürlich ist es legitim, wenn eine Bank sagt: ihr bekommt bei uns ein kostenloses Girokonto, aber nur dann, wenn ihr es auch als Gehaltskonto nutzt, oder aber monatlich so und so viel Geld mindestens eingeht darauf oder aber jeden Monat Geld darauf eingeht, egal in welcher Höhe. Dies hat dann jedoch nicht mehr wirklich etwas mit einem kostenlosen Girokonto bzw. einem wirklichen Gratiskonto zu tun. Denn: Es wird ja eine Bedingung vorgegeben, damit das Konto kostenlos ist, es ist nicht einfach von sich aus, und damit bedingungslos, kostenlos!
Kostenlose Girocard inklusive
Nun mag vielleicht der eine oder die andere einwerfen: Wie jetzt, die Girocard zum Girokonto ist doch IMMER kostenlos. Weit gefehlt, liebe Leserinnen und Leser, es gibt tatsächlich Angebote in Deutschland, bei denen das Girokonto kostenlos angeboten wird, aber für die Girocard dann bezahlt werden muss.
Dies bedeutet dann jedoch im Umkehrschluss wieder: Das Girokonto kann dann gar nicht kostenlos sein, selbst wenn es so beworben wird, wenn für die Girocard, die ja zum Bankkonto dazugehört und kein optionales Zusatzprodukt wie beispielsweise eine optionale Kreditkarte zum Girokonto, dann auch noch monatlich oder einmalig Geld gezahlt werden muss.
Buchungen sind kostenlos beim kostenlosen Konto!
Neben dem Mindestgeldeingang bzw. dem monatlichen Geldeingang und der nicht immer automatisch kostenlosen Girocard gibt es noch einen dritten wichtigen Punkt beim kostenlosen Konto, den auch Finanztest für den aktuellen Girokonto Test unter die Lupe genommen hat: Die Kosten für Buchungen.
Sind die Buchungen wie
- Überweisungen,
- Daueraufträge,
- Terminüberweisungen und
- Lastschriften
nicht kostenlos, sondern muss dafür je Buchungsvorgang oder je Monat bzw. Quartal Geld gezahlt werden, erfüllt das jeweilige Girokonto nicht seinen Zweck als kostenloses Konto und kann damit auch nicht als Gratiskonto bezeichnet werden.
Genossenschaftsbeitrag als Voraussetzung
Immer wieder werden Girokonten auch kostenlos beworben, die nur dann auch wirklich kostenlos sind, wenn eine Bedingung erfüllt wird, auf die man selbst oft nicht mal kommt: Der Genossenschaftsbeitrag.
Um das kostenlose Girokonto dann auch zu erhalten, muss der Interessent gleichzeitig Mitglied in der Genossenschaft der Bank werden. Wird er dies nicht, sondern eröffnet lediglich ein Girokonto, weil dies als kostenloses Konto beworben wird, schaut er dann meist in die Röhre und muss plötzlich monatlich oder vierteljährlich Kontoführungsgebühren bezahlen.
Natürlich ist auch dies legitim, schließlich wollen auch die Genossenschaftsbanken ihre Mitglieder haben und nicht nur Kunden, die von kostenlosen Konten profitieren wollen. Dennoch sollte dies Verbrauchern bewusst werden, die auf der Suche nach einem Gratiskonto ohne Wenn und Aber und damit ohne Bedingungen sind. Und ein solches Konto gibt es nun mal nicht bei Banken, die ein Beitritt in die Genossenschaft und damit zugleich einen Genossenschaftsbeitrag als Voraussetzung für ein kostenloses Girokonto haben.
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Auf versteckte Kosten achten beim kostenlosen Girokonto
Genau die Buchungen und die möglichen Kosten für die Girocard sind es dann, die ein vermeintlich kostenloses Girokonto dann eben nicht mehr kostenlos sein lassen. Vielen Bankkunden mag dies auf den ersten Blick gar nicht auffallen, wenn das jeweilige Konto von der Bank als „kostenlos“ beworben wird.
Kaum jemand macht sich dann auch die Mühe, genauer hinzusehen, die genaueren Konditionen durchzulesen, bevor das Girokonto eröffnet wird. Dies gilt vor allem dann, wenn ein solches vermeintlich kostenloses Konto auch noch von der Bank mit einer Prämie oder einem Startguthaben beworben wird.
Denn letztlich ist es oft das Geld, das dann wieder Verbraucher anzieht, die denken, sie machen mit der ganzen Sache ein Schnäppchen, müssen selbst nichts zahlen und nicht wirklich etwas tun außer das Konto zu eröffnen und bekommen dann ein Geldgeschenk in Höhe von 50 Euro oder gar 100 Euro.
Doch werden die Bedingungen für das Girokonto dann nicht erfüllt, kann die ganze Sache dann schnell teuer werden durch
- monatliche Kontoführungsgebühren.
- Oder aber es müssen die Buchungen wie Überweisungen gezahlt werden oder
- es fällt eine monatliche Gebühr für die sonst bei fast allen Banken kostenlose Girocard an.
All dies ist wichtig, weil es aus einem vermeintlich kostenlosen Girokonto unter dem Strich eine teure Nummer machen kann.
Direktbanken oft mit besseren Konditionen?
Immer wieder fällt in den letzten Jahren auf, dass es große Unterschiede zwischen den Filialinstituten und Direktbanken zu geben scheint. Natürlich trifft dies nicht auf jede Bank und jede Sparkasse zu, dennoch ist es auffällig, dass die Konditionen der Banken oftmals weit auseinander gehen und es gerade oft die Direktbanken sind, die kostenlose Girokonten ohne Bedingungen anbieten.
Dennoch ist es auch bei Direktbanken wichtig, nicht automatisch davon auszugehen, dass das Girokonto bei einer nur im Internet agierenden Bank auch wirklich kostenlos ist. Auch bei den Girokonten von Direktbanken gibt es mitunter große Unterschiede und nicht jede der Banken bietet ein bedingungsloses Gratiskonto an, sondern oftmals eben auch nur Girokonten, die unter bestimmten Bedingungen wie den Mindestgeldeingang oder den monatlichen Geldeingang kostenlos sind.
Genau hinzusehen kann sich damit für Verbraucher, die auf der Suche nach einem wirklich kostenlosen Girokonto sind, lohnen. Gerade dann vor allem, wenn es zu dem tatsächlichen Gratiskonto dann auch noch eine Prämie geschenkt gibt von der Bank. Um solche Angebote zu finden, kann es hilfreich sein, einen Girokontorechner zu verwenden, wie es ihn auf zahlreichen Seiten im Internet gibt. Einen solchen Vergleichsrechner für Girokonten finden Sie beispielsweise auch hier.
Die beste Wahl: Filial- oder Direktbank
Fazit:
Wichtig ist es, immer genau hinzusehen, wenn man auf der Suche nach einem neuen oder gar seinem ersten Girokonto ist – und sich eben nicht von Werbung und schönen Versprechen einlullen zu lassen, sondern sich die Konditionen für das vermeintliche Gratiskonto genauer durchzulesen. Und wenn es dann passt, ohne dass bestimmte Bedingungen erfüllt werden müssen, und es möglicherweise auch noch eine kostenlose Kreditkarte zum kostenlosen Girokonto dazugibt, kann man sich darüber freuen, dass man letztlich unter dem Strich wirklich Geld sparen kann.
Wenn man sich die Zeit nimmt beim Suchen und sich nicht von den Angeboten von Banken umgarnen lässt, die mit einer vielversprechend klingenden Prämie locken, die sich aber dann aufgrund des nicht wirklich bedingungslos kostenlosen Girokontos irgendwann dann eben doch nicht mehr rechnet.
Bildmaterial:© Klaus Eppele – Fotolia.com
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