Muss die Commerzbank erneut durch den Steuerzahler gerettet werden? Wie die „Deutschen Wirtschafts Nachrichten“ berichten, ist die Commerzbank beim kommenden Bankenstresstest gefährdet. „Analysten sehen in der Bank einen Durchfall-Kandidaten.“ schreibt das Online-Magazin aktuell und weist damit auf eine drohende Gefahr hin: dass nicht jede Bank, die beim EBZ-Stresstest unter die Lupe genommen werden wird, diesen auch zwangsläufig bestehen kann.
Erneut Rettung durch den Steuerzahler?
Bereits im Zuge der Finanzkrise war die Commerzbank ins Straucheln gekommen und musste vom Steuerzahler gerettet werden. Sollte die Bank nun wieder Probleme bekommen, weil beispielsweise zu wenig Eigenkapital vorhanden ist, wird wohl wieder der Steuerzahler herhalten müssen – oder aber der ganze Laden wird gleich richtig abgewickelt.
Laut des Analysten beim Finanzdienstleister Kepler Cheuvreux, Dirk Becker ist die Commerzbank eine jener Banken, die beim Bankenstresstest 2014 durchfallen könnten. Becker dazu gegenüber den Deutschen Wirtschafts Nachrichten: „Der Markt will Blut sehen.“
Bereits seit einiger Zeit ist klar, dass nicht jede Bank, die den Stresstest nicht bestehen wird, auch gerettet werden soll. Einige Banken werden damit leben müssen, dass sie nicht saniert werden können, sondern abgewickelt werden, wenn sie beim Bankenstresstest durchfallen. Damit steht die Commerzbank derzeit wohl alles andere als auf stabilen Füßen, auch wenn man sich nach außen hin gerne gelassen gibt.
Hoher Bonus für Girokonto-Neukunden
Bereits der Neukunden-Bonus in Höhe von 50 Euro hatte die Gemüter in den letzten Jahren erhitzt. Nun ist die Commerzbank sogar weiter gegangen und bietet eine Bonus von 100 Euro an. Und dies, obwohl längst klar ist, dass es Jahre dauert, bis sich solche Bonusgeschenke für Neukunden auch wirklich für die Banken selbst lohnen.
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Und doch gibt die Commerzbank hier mit alles andere als vollen Händen Geld aus, und steckt dazu auch noch massenweise Geld in die Werbung für ihre Bank und ihre Bankprodukte, steht jedoch möglicherweise alles andere als gut dar. Denn wie sonst sollten Analysten wohl darauf kommen, dass die Commerzbank zu einem der Durchfall-Kandidaten des Bankenstresstests 2014 gehören könnte?
Auch Deutsche Bank schwach auf der Brust?
Doch die Commerzbank ist nicht die einzige deutsche Großbank, die beim kommenden EZB-Stresstest mit Problemen zu kämpfen haben könnte. Auch die Deutsche Bank sieht zumindest hinsichtlich ihres Eigenkapitals alles andere als rosig aus. Zum Ende des vergangenen Jahres konnte der Branchenprimus in Deutschland nur ein Eigenkapital in Höhe von 2,6 Prozent im Verhältnis zur Bilanzsumme angeben, und liegt damit alles andere als auf einem guten Weg.
Für die Deutsche Bank heißt es nun wohl auch weiterhin Nachsitzen in Sachen Eigenkapital, und dies, ohne die eigenen Anleger allzu sehr zu vergraulen. Dies zeigt, dass sowohl die Commerzbank wie auch die Deutsche Bank wohl noch eine Zeitlang mit ihren Hausaufgaben beschäftigt sein werden. Und wie es tatsächlich hinter den Fassaden beider Banken aussehen wird, werden wir wohl erst im Oktober dieses Jahres wissen, wenn die Ergebnisse des Bankenstresstests veröffentlicht werden.