In den letzten Monaten ist die Inflationsrate immer weiter gestiegen, bis sie im Juli dieses Jahres auf 1,9 Prozent lag. Für Sparer bedeutete dies, die Zähne fest zusammenbeißen zu müssen, und angesichts der Zinssenkungen beim Tagesgeld und beim Festgeld mit einer immer höheren negativen Realverzinsung ihrer Ersparnisse leben zu müssen. Doch das Blatt hat sich im August 2013 wieder gewendet: die Verbraucherpreise stiegen im laufenden Monat um nur noch 1,5 Prozent an, im Vergleich mit dem Vorjahresmonat.

Gegenüber dem Vormonat Juli haben sich die Verbraucherpreise indes nicht geändert, damit kam es zu keiner weiteren Erhöhung und Verbraucher wie Sparer können erstmals wieder aufatmen. Vor allem die Entwicklung der Mineralölpreise hat im August dazu geführt, dass der Anstieg der Inflationsrate moderat verlief. Bei den Preisen für Nahrungsmittel ging es indes steil nach oben mit einer Teuerungsrate von 4,9 Prozent gegenüber August 2012. Die Lebensmittelpreise liegen damit auch weiter über der Gesamtteuerung, und dies deutlich.

Für Sparer bedeutet die niedrigere Inflationsrate eine Erleichterung. Wären die Verbraucherpreise noch weiter angestiegen, wäre die Realverzinsung immer mehr ins Negative gefallen – angesichts einem Spitzenzins von derzeit nur noch 1,50 Prozent p.a. und bei einigen Banken weiter sinkenden Sparzinsen eine durchaus fatale Sache.

Sparer, die sich jetzt auf dem Laufenden halten, werden jedoch in der kommenden Zeit feststellen, dass die eine oder andere Bank gerade einen Teil ihrer Sparzinsen wieder anhebt. Dies ist auf Montag der Fall, wenn Cortal Consors die Zinsen für das Tagesgeld um 10 Basispunkte anhebt, von derzeit 1,30 Prozent p.a. auf dann 1,40 Prozent p.a. Dies ist heute der Fall, da die Volkswagen Bank die Zinsen für fast alle Laufzeiten ihres Festgeldangebots, dem Plus Sparbrief erhöht hat.

Damit gibt es sogar gleich zwei gute Nachrichten heute für Sparer: auf der einen Seite ziehen die Verbraucherpreise nicht mehr so deutlich an, auf der anderen Seite erhöhen vereinzelte Banken mittlerweile wieder ihre Zinsen. Damit werden die Sparzinsen nicht mehr so heftig wie bisher von der steigenden Inflationsrate regelrecht aufgefressen, sondern der Sparer schafft es im besten Falle (beim Tagesgeld) eine zu Null-Verzinsung zu erhalten, auf eine tatsächliche Rendite muss jedoch wohl noch eine Weile gewartet werden.