Nickel Girokonto

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Das Unternehmen Nickel

Nickel wurde als Konto für jedermann 2014 in Frankreich ins Leben gerufen. Um allen Bürgern Zugang zu Bargeld und Banking zu gewähren, lässt Nickel die Kunden nicht zu sich kommen, sondern geht zu den Kunden.

Dafür knüpft das Unternehmen Beziehungen zu lokalen Shops wie Kiosks und dort alle Zahlungsdienste an einem Terminal zur Verfügung stellen. Ein Erfolgskonzept, denn bislang hat das Unternehmen über drei Millionen Kunden und über 9.000 Partnershops in ganz Europa.

Für die Eröffnung eines Kontos braucht es denkbar wenig: Ausweis, Smartphone und eine Jahresgebühr sind alles. Es wird keine SCHUFA-Abfrage gestellt, das Konto kann nicht überzogen werden und selbst Kunden ohne Internet können ihre Geschäfte am Terminal erledigen.

Wichtige Konditionen:

Kontoführungsgebühren:
2,08 €

Einlagensicherung (erweitert):
-

Guthabenszinsen:
-

Mobile Banking:
Ja

Kreditkarte:
MasterCard

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Produktmerkmale im Detail

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Das Nickel Standard im Test

Kontoantrag

Antragsverfahren

Ungewohnt, dennoch einfach: Um das Nickel Standard ohne Schufa zu beantragen, ist ein etwas anderer Weg nötig als bei den meisten anderen Angeboten dieser Art. Das Standard samt Kreditkarte eröffnet man nach der Online-Registrierung in einem der europaweit 9.000 Nickel-Shops oder man kauft vor Ort eine Nickel-Karte für 25,00 € und führt die Registrierung im Shop durch. Daher gilt: Interessenten sollten sich vorab informieren, wo sich der nächste Shop befindet. In Großstädten hat man es diesbezüglich deutlich leichter als auf dem Land.

Doch der Reihe nach: Zunächst fragt Nickel online nach dem Land, in dem der Antragsteller wohnt. Danach informiert der französische Finanzdienstleister über die Bedingungen. Das Konto darf beispielsweise nicht geschäftlich genutzt werden. Ferner listet Nickel auf, welche Ausweisdokumente bei der Legitimationsprüfung akzeptiert werden (Personalausweis, Reisepass und ein deutscher Aufenthaltstitel).

Schritt drei: Nickel erfasst die E-Mail-Adresse. Im Anschluss muss man sich direkt legitimieren – dazu später mehr – und die weiteren Daten wie Adresse, Beruf sowie die Steuerinformationen hinterlegen und bestätigen. Nickel verschickt abschließend einen fünfstelligen Code per SMS. Mit diesem Code, dem Ausweis und 25,00 Euro für das Konto bzw. die Mastercard Kreditkarte geht es dann zum nächstgelegenen Shop. Dort erhält man einen Ausdruck der IBAN (International Bank Account Number). Die persönliche Identifikationsnummer (PIN) wird per SMS übermittelt. Wer möchte, kann nach dem Kauf direkt ein anderes Kartenmodell wählen (kostenpflichtig) und bestellen.

Legitimationsprüfung

Die Legitimation erfolgt online, indem man das entsprechende Ausweisdokument scannt oder fotografiert und eine „Momentaufnahme Ihres Gesichts“ speichert. Diese Dateien müssen hochgeladen werden. Abgeglichen werden die Registrierungsdaten auch im Nickel-Shop.

Kontoführung

Kontoführungsgebühren

Das Nickel Standard ohne Schufa kostet jährlich 25,00 €. Die erste Jahresgebühr bezahlen Antragsteller direkt, wenn sie ihre Karte in einem der Nickel-Shops abholen.

Banking-Kanäle

App und Online-Banking stehen beim Nickel Standard als Banking-Kanäle zur Wahl.

Online-Banking

Nachdem man sich per Benutzer-ID (zu finden auf der Rückseite der Kreditkarte) und seiner PIN (persönliche Identifikationsnummer) eingeloggt hat, kann man alle wichtigen Banking-Funktionen nutzen. Das gilt für Überweisungen, auch als Echtzeitüberweisung möglich, Daueraufträge und Kontoauszüge sowie die Verwaltung der Kreditkarte und der Limits. Online lassen sich auch die Kontoauszüge einsehen und speichern sowie persönliche Daten ändern. Entscheidend: Man hat seine Ausgaben und das Guthaben auf dem Konto stets im Blick.

Nutzung externer Banking-Software

Bei Nickel ist es derzeit nicht möglich, das Konto in eine externe Banking-Software einzubinden.

Banking App

Die Banking-App für das Nickel Standard ermöglicht die Kontoführung auch von unterwegs aus. Das Tool umfasst alle nötigen Funktionen. Angefangen bei der Übersicht der jüngsten Buchungen, Lastschriften und Überweisungen über die Verwaltung der Limits, der Karte und des Kontos bis hin zur Suche nach dem nächsten Nickel-Shop. Dabei kommt auch das Thema Sicherheit nicht zu kurz. So kann unter anderem die Kreditkarte gesperrt werden, sollte sie gestohlen oder betrügerisch genutzt worden sein. Kurzum: Das Tool beschränkt sich auf die wichtigsten Optionen, ist dadurch nicht überfrachtet und in puncto Handhabung durchaus nutzerfreundlich.

Filialservice

Filialen im Sinne klassischer Bankgeschäfte unterhält Nickel nicht. Stattdessen gibt es in ganz Europa verteilt über 9.000 Nickel-Shops, in denen man Geld bar ein- und auszahlen kann. Wo sich diese Shops befinden, kann über die Internetseite von Nickel in Erfahrung gebracht werden.

Konto für Minderjährige

Um das schufafreie Standard von Nickel eröffnen zu können, muss man volljährig sein. Für Minderjährige bietet Nickel kein Standard an.

Kontoauszüge

Ab dem siebten Tag des Folgemonats stehen die Kontoauszüge des Vormonats zum Abruf in der App oder über das Online-Banking von Nickel bereit.

Gemeinschaftskonto

Die Möglichkeit, ein Gemeinschaftskonto zu eröffnen, bietet Nickel seinen Kunden nicht an. Das Konto kann nur von einer Person beantragt und geführt werden.

Kombiprodukt

Produkte, die sich sinnvoll mit dem Standard von Nickel kombinieren lassen, bietet das französische Unternehmen nicht an.

Zahlungsverkehr

Bankkarte

Auf eine girocard muss man beim Konto ohne Schufa von Nickel verzichten. Stattdessen gibt es eine Debit-Kreditkarte von Mastercard.

Kreditkarte

Nickel bietet zu seinem Standard unterschiedliche Kreditkartenmodelle an. Zur Wahl stehen die Standardkarte ohne Namensaufdruck (kostenlos), die MyNickel mit Personalisierung und Wunschmotiv (10,00 € für vier Jahre), die Nickel Premium Karte mit Versicherungen und günstigeren Gebühren (jährlich 30,00 €) und die Nickel Metal-Karte, bei der ganz auf Zahlungsgebühren verzichtet wird (jährlich 80 Euro). Unterschiede im Zahlungsverkehr ergeben sich bei den vier Kartenmodellen nicht.

Bargeldzugang

Zwei Optionen bietet Nickel seinen Kunden, um Bargeld zu erhalten. Einerseits ist es möglich, sich in einem der Nickel-Shops Geld von seinem schufafreien Konto auszahlen zu lassen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 0,50 € je Vorgang ab der vierten Barverfügung. Andererseits kann man auch am Automaten Geld abheben. In Euro in der erweiterten Eurozone kostet jede Verfügung 1,50 € (Ausnahme Nickel-Metal-Karte, hier fallen keine Gebühren an). Außerhalb der erweiterten Eurozone werden 2,50 € bzw. 1,50 € bei der Nickel Premium-Karte berechnet. Verfügungen mit der Metal-Karte sind auch in diesem Fall kostenfrei.

Limits

Die Abhebungsgrenze beim Nickel Standard beträgt standardmäßig 300 € pro Woche (bei Ebene 2 sind es 600 € und bei Ebene 3 höchstens 1.000,00 € pro Woche). Kartenzahlungen sind ebenfalls gestuft limitiert: 1.500 € (Standard), 3.000 € (Ebene 2) und 5.000 € (Ebene 3). Bei Zahlungen per Überweisung gilt eine Obergrenze von 30.000 € pro Monat bzw. 1.000 € Monat bei Echtzeitüberweisungen. Einzahlungen in einem der Nickel-Shops sind bis maximal 950 € monatlich möglich.

Bargeldloser Zahlungsverkehr

Überweisungen, Daueraufträge und Lastschriften sind beim Nickel Standard ohne Schufa kostenfrei. Soll eine Transaktion als Echtzeitüberweisung ausgeführt werden, berechnet Nickel 0,80 € je Vorgang. Beachtet werden muss allerdings das Limit bei Überweisungen von aktuell 30.000 € im Monat (1.000 € bei Echtzeitüberweisungen). Im digitalen Kundenbereich Geld auf das Konto zu buchen – per Bank- oder Zahlungskarte – kostet 2,00 % des Betrages.

Für Kartenzahlungen in Euro-Währung berechnet Nickel bei seinem Konto keine Gebühren. Bei Fremdwährungen gilt das nur für die Nickel-Premium- und die Nickel-Metal-Karte. Nutzt man die Standard- oder die My-Nickel-Kreditkarte von Mastercard, belaufen sich die Kosten auf 1,00 € je Bezahlvorgang.

Bargeldeinzahlung

Bareinzahlungen sind in allen Nickel-Shops möglich. Die erste Einzahlung bei Kauf der Kreditkarte – bis zu 250,00 – ist gebührenfrei. Anschließend berechnet Nickel bei Bareinzahlungen 3,0 % des Betrages.

Dispo- und Überziehungskredit

Das Nickel Standard wird ausschließlich im Haben geführt. Dispo- und Überziehungskredit sind nicht vorgesehen.

Guthabenzinsen

Nickel zahlt seinen Kunden keine Guthabenzinsen.

Sicherheit / Einlagensicherung

Sicherheitsverfahren Online-Banking

Einfach und praktisch: Um eine Transaktion zu bestätigen und damit freizugeben, muss beim Girokonto von Nickel ein Code eingegeben werden, der per SMS auf das Mobiltelefon geschickt wird. Oder anders ausgedrückt: Nickel nutzt das mTAN- oder auch mobile-TAN-Verfahren (TAN: Transaktionsnummer). Der Zugang zum Onlinebanking und die App erfolgt über die zehnstellige Benutzer-ID, die auf der Rückseite der Kreditkarte zu finden ist, und die persönliche Identifikationsnummer (PIN). Sollte man die PIN vergessen haben, kann sie kostenpflichtig (0,50 €) über die App angefordert werden. Überdies kann man sich per SMS über den Kontostand und Transaktionen informieren lassen (bis 60 Nachrichten kostenfrei, anschließend 1,00 € pro zehn Kurznachrichten).

Einlagensicherung

Antragsteller und Nutzer müssen sich bewusst sein, dass Nickel (konkret der Finanzdienstleister Financière des Paiements Électroniques SAS Niederlassung Deutschland) keine Einlagensicherung bietet. Das heißt, das Guthaben ist im Fall der Fälle, etwa einer Insolvenz, nicht geschützt.

Service

Kontowechselservice

Einen Kontowechselservice bietet das Unternehmen nicht an.

Kontaktmöglichkeiten

Bei Fragen und Problemen rund um das schufafreie Nickel Standard erreicht man den Support montags bis freitags telefonisch in der Zeit von 9:00 bis 18:00 Uhr unter 030 2178 3377. Kunden können Nickel überdies per Online-Formular oder über die Social-Media-Kanäle (Facebook und Instagram) kontaktieren.

Fazit

Nickel verfolgt einen interessanten Ansatz. Man kauft sich ein schufafreies Konto für 25,00 € und kann es wie gewohnt nutzen und bei Bedarf sogar eine Metall-Karte mit Namen bestellen. Klingt gut und ist für Nutzer, die bei anderen Banken Probleme haben oder nur ein deutlich teureres Basiskonto erhalten, sicherlich eine Alternative.

Allerdings muss man einen Nickel-Shop in der Nähe haben oder gegebenenfalls zig Kilometer fahren, um das Konto einzurichten und sich die Standard-Kreditkarte kaufen zu können. Was deutlich schwerer wiegt: Es gibt keine Einlagensicherung. Geht Nickel Konkurs, ist das Guthaben vermutlich futsch. Ebenfalls eine Einschränkung: das Überweisungslimit. Wenn man damit leben kann oder das Angebot als Zweit- oder gar Drittkonto führt, erhält man alles, was man bei einem einfachen Konto benötigt – ohne Schnickschnack, aber auch ohne großartigen Service.